Auf Tuchfühlung mit einem Rhein-Fire-Star: Jennifer Panitz (links) und Rebecca Bohn interviewten Richard Yancy.
Düsseldorf Die neue Footballsaison beginnt am 14. April in der LTU arena. Höchste Zeit für einen waschechten Rhein-Fire-Fan, die Fanartikel zu entstauben. Manch einer wird sich aber denken: „Football? Was ist denn das? Rhein Fire? Noch nie gehört.“
Football wurde 1869 an der Ostküste der USA entwickelt. In einem Footballspiel (60 Minuten) zweier Mannschaften sind pro Team jeweils elf Spieler auf dem Feld aufgestellt. Es wird mit einem ovalen Ball, der in die Endzone gelangen muss, gespielt. American Football hat nichts mit Fußball zu tun.
Außerdem spielen die Fans eine große Rolle, indem sie durch Klatschen und Pfeifen das Angriffsspiel des Gegners stören. Die amerikanische Liga heißt National Football League (NFL) und besteht aus 32 Teams. Ihr europäischer Ableger heißt National Football League Europa (NFLE), in der sechs Teams spielen. Unter anderem Rhein Fire.
Rhein Fire wurde 1995 gegründet. Das Düsseldorfer Team war bereits drei Mal Vizemeister der NFLE und konnte schon zwei Mal den World Bowl (das Endspiel der NFLE) gewinnen.
Im Januar 2007 fand am dem Marie-Curie-Gymnasium die Eröffnungsfeier des NGZ Projektes „Schüler lesen Zeitung“ statt. Im Rahmen dieses Projektes wurde uns die Möglichkeit gegeben, einen Zeitungsartikel zu verfassen. Also nahmen wir all unseren Mut zusammen, riefen bei Rhein Fire an und fragten nach einem Interviewtermin mit einem Spieler.
Dank der großen Bemühung und tollen Vermittlung von PR Manager Tom Aust, ergatterten wir ein Interview mit dem langjährigem Rhein Fire-Spieler Richard Yancy (27). Seine Mutter stammt ursprünglich aus Weißrussland, sein Vater aus Liberia. Am 27. Februar 2007 war es endlich so weit:
Wie alt waren Sie, als Sie mit Football angefangen haben?
Richard Yancy Ich hab angefangen 1993. Also mit 14 Jahren.
Wie sind Sie zum Football gekommen?
Weitere Auskünfte zu Rhein Fire, Informationen über Spieltermine, Ticketpreise etc. stehen im Internet unter www.rhein-fire.de.
Yancy Eigentlich durch einen Klassenkameraden. Um die Ecke war ein Sportplatz, wo Football angeboten wurde. Er schlug vor, dass ich mal zum Training mitkommen solle. Ich bin dann einfach mal ganz spontan vorbeigekommen. Am Anfang war ich noch ein bisschen scheu. Es hat mir gefallen, du bist gerannt, es war ein Kontaktsport, das Ballspiel war dabei und natürlich die Taktik. Es ist halt ein Rundumpaket.
Wollten Sie schon immer Footballer werden?
Yancy Pilot zu werden war mein Traum. Ich habe jetzt die Privatfluglizenz abgeschlossen.
Seit wann spielen Sie bei Rhein Fire?
Yancy Ich spiele seit 2002 bei Rhein Fire.
Auf welcher Position spielen Sie?
Yancy Ich bin Verteidiger, Safety, das ist wie der Libero beim Fußball.
Haben Sie während des Spiels schon einmal eine schwere Verletzung erlitten?
Yancy Ja, einen Schlüsselbeinbruch, einen Unterarmbruch, das Daumengelenk zerschmettert und die Mittelhand gebrochen.
Sind Sie vor Spielen immer noch aufgeregt?
Yancy Ja, sehr aufgeregt. Ich habe vor den Spielen immer so einen Knubbel im Hals. Morgens nach dem Aufstehen ist die schlimmste Zeit.
Wie verstehen Sie sich mit Ihren Teamkameraden und Coaches?
Yancy Mit den Teamkameraden aus den vorigen Jahren auf jeden Fall sehr gut. Aber in der NFLE werden jede Saison sehr viele neue Spieler engagiert. Also kenne ich noch nicht viele Spieler des diesjährigen Kaders. Mit Rick Lantz, den neuen Headcoach, habe ich nur kurz gesprochen und viel Gutes von ihm gehört. Die meisten Coaches sind ebenfalls die erste Saison bei Rhein Fire.
Freuen Sie sich auf das Trainingscamp, oder ist es eher lästig?
Yancy Nein, es ist überhaupt nicht lästig, denn es gibt immer neue Herausforderungen.
Sind Sie Fan eines NFL Teams?
Yancy Ja, ich bin Fan von den San Diego Chargers und den San Francisco 49ers. Bei diesen Teams war ich jeweils eine Saison in der Trainingsgruppe. Das sind meine Favoriten.
Was haben Sie in Ihrer Zeit in der NFL bei den San Francisco 49ers und den San Diego Chargers gelernt, und wie empfanden Sie es?
Yancy Ich habe viel über das Spiel und die NFL erfahren. Außerdem habe ich gelernt, ein besserer Mensch zu sein.
Wie lange möchten Sie noch aktiv Football spielen?
Yancy Am liebsten ewig. Wenn man es mal objektiv sieht, habe ich vielleicht noch drei bis vier Jahre. Es wäre aber toll, wenn ich noch bis 35 spielen könnte.
Was wollen Sie nach Ihrer aktiven Zeit machen?
Yancy: Eventuell als Pilot arbeiten und hobbymäßig Flag-Football (Footballvariante ohne Körperkontakt, Anm. d. Verf.) spielen.
Wie könnte man Ihrer Meinung nach das Interesse der Jugendlichen an Football verstärken und es populärer machen?
Yancy Wir besuchen im Rahmen des Players Continuity Program (PCP) Schulen. Ich denke das ist schon mal ein ganz guter Anfang. Außerdem kann die Presse helfen, Football populärer zu machen.
Braucht man bestimmte körperliche Voraussetzungen, um Football zu spielen, oder kann man sich mit der Zeit alles aneignen?
Yancy: Eigentlich nicht. Football ist ein Sport für Jedermann, ob dick, dünn, groß oder klein.
Autoren: Rebecca Bohn und Jennifer Panitz, Klasse 8 a, Marie-Curie-Gymnasium Neuss
